Krisenkommunikation
Aus Fehlern müssen nicht
immer Krisen werden.
Fehler passieren. Manchmal werden daraus auch Krisen.
Das lässt sich nicht immer vermeiden, aber in jedem Fall eindämmen.
Christine Lambrecht ist noch im Amt. Und Fynn Kliemann noch nicht pleite. Weil sie alles richtig gemacht haben?
Sie verklärte 5000 Helme für die Ukraine als „starkes Zeichen der Solidarität“ und startete damit eine ganze Serie von Kommunikationspannen. Er bewarb Masken aus Bangladesch als „fair in Europa produziert“ und vergrault seitdem seine Partner reihenweise. Soweit, so kritisch. Was folgte, war aber weitaus schlimmer.
Beide versuchten sich in der Flucht nach vorn. Trotzig erklärten sie wochenlang, sie hätten im Grunde alles richtig gemacht. Keine Selbstkritik, kein Einsehen, keine Entschuldigungen. Eigenes Verhalten als Krisenbeschleuniger: Beispiele wie aus dem Lehrbuch.
Ist sie der Aufgabe gewachsen? Kann man ihm noch trauen? Eben…
Fehler passieren. Krisen werden daraus aber meist erst dann, wenn keine oder die falschen Konsequenzen gezogen werden.
„Ich habe die Situation falsch eingeschätzt und bitte dafür um Entschuldigung.“ – Mit diesem Satz hätte Frau Lambrecht die „5000 Helme“ zwar nicht aus der Welt schaffen, aber den Grundstein für neues Vertrauen legen können. Sie tat es nicht und sieht sich mit Rücktrittsforderungen konfrontiert.
„Ich habe die Produktion nicht sorgfältig genug überwacht. Das war ein Fehler, den ich sehr bedauere.“ Diese Aussage von Kliemann kam sinngemäß erst Wochen nach den ersten Vorwürfen. Bis dahin sprangen viele Partner ab, und es ging viel Vertrauen verloren, das jetzt mühsam wieder aufgebaut werden muss. Ob sein Geschäftsmodell noch zu retten ist, ist völlig offen, von seinem Ruf ganz zu schweigen.
Angela Merkel hat im Frühjahr 2021 vorgemacht, wie gute Kommunikation beim Krisenmanagement helfen kann. Die mitten in der Nacht von einer Bund-Länder-Runde unter ihrer Leitung beschlossene fünftägige „Osterruhe“ zur Eindämmung der Corona-Pandemie erwies sich schon am Tag danach als rechtlich nicht haltbar und praktisch nicht umsetzbar. Keine 48 Stunden nach dem Beschluss nannte Merkel den Beschluss öffentlich einen Fehler, den sie selbst zu verantworten habe, und bat die Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung. Danach war das Thema in der Öffentlichkeit weitgehend erledigt.
Auch bei Ihnen ist etwas schiefgelaufen? Sie befürchten, dass aus einem menschlichen Fehler eine Krise werden könnte? Nicht jede Krise lässt sich verhindern. Aber jede lässt sich eindämmen – mit der Bereitschaft, Fehler einzugestehen und den Schaden zu beheben. Dabei ist eine angemessene und aufrichtige Kommunikation entscheidend. Sprechen Sie mit uns – wir finden eine Lösung.